Die Zeit, in der wir leben, lässt uns nicht viele Möglichkeiten, die "Freie Wildbahn" zu erleben. Wenn wir nach draußen gehen, sehen wir Forsten, Feldfluren, Weideflächen, also Kulturlandschaften. Bei genauerem Hinsehen müssen wir fast immer feststellen, daß selbst natürlich anmutende Landschaften nie so unberührt und ursprünglich sind, wie wir es in unserer Sehnsucht nach Idylle und Harmonie gerne hätten. Während unserer Reisen ist uns immer bewußter geworden, daß es die unberührte Wildnis nicht mehr gibt; höchstens mehr oder weniger gut gemanagte Schutzgebiete. Wir leben in Zeiten , die von weltweiter Waldzerstörung, Überfischung der Meere, allgegenwärtigem Artenschwund und dem nicht mehr aufzuhaltenden Klimawandel geprägt sind. Damit stellt sich die Frage, ob es überhaupt noch legitim ist, die Natur so darzustellen, als sei sie nie angetastet worden. Eher nicht, würde man meinen. Wir haben jedoch immer wieder festgestellt, daß oftmals geradezu schauerliche Zustände als intakte Natur wahrgenommen werden. So kann man zum Beispiel in der Südsee ganze Archipele finden, die nicht einmal mehr Reste von einheimischem Pflanzenwuchs aufweisen, da die ursprüngliche Vegetation zugunsten von Kokosplantagen zur Kopragewinnung gnadenlos beseitigt wurde. Dennoch sehen die meisten Menschen gerade in solchen Inseln das Urbild der viel gerühmten Idylle palmengesäumter Südseestrände. Und bei uns zu Hause machen arglose Mitmenschen Ausflüge in die "Natur" etwa des Teufelsmoors und bewundern die Löwenzahnblüte. Klar, daß die Wiesen dann prächtig aussehen, doch ändert es nichts daran, daß Löwenzahn eine der wenigen Blumen ist, die dem Druck der rigiden Wirtschaftsweise der modernen Agrarindustrie gewachsen sind. Aber wo sind unsere norddeutschen Hochmoore geblieben? Solches Naturempfinden - so weitverbreit wie unangebracht - führt oft dazu, daß für dringende Schutzbedürfnisse kein Verständnis zu finden ist, da ja vordergründig alles in Ordnung zu sein scheint. Eine Rückbesinnung auf den ursprünglichen Zustand der Natur erscheint daher dringend geboten. Die hier angebotenen Beiträge sollen dazu als Orientierungshilfe dienen. Die Erde war ein schöner Ort, und sie kann es wieder sein, wenn wir uns dafür einsetzen. Ein Ort, wo nicht von letzten Resten die Rede ist, wenn wir über die Natur sprechen. Um das zu erreichen, sind jedoch klare Zielvorstellungen nötig, und um die zu entwickeln, muß man wissen, wo man steht und woher man kommt. Aus diesem Grunde haben wir begonnen, die Informationen und Bilder, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben, für diese Website zusammen zu stellen. |
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